In uns selbst strömen die Quellen des Heiles und der Heilung. Gott ist als ein Brunnen in uns, zu dem wir zu Gast und Einkehr geladen sind. Diese inneren Quellen müssen wir finden und immer wieder strömen lassen in das Land unseres Lebens. Dann wird keine Wüste. (…) Wenn wir die inneren Quellen nicht finden, helfen uns keine Anspannungen und keine äußere Ruhe. Wo aber der Geist Gottes den Menschen anrührt, da gerät er über seine Maße hinaus, und es ist immer etwas von der heiligen Stille und seligen Ruhe, der erholsamen Ruhe der Gottesnähe, des Domes, der Waldlandschaft, der guten Freundschaft in ihm.
Alfred Delp, Gesammelte Schriften, hg. von Roman Bleistein, Frankfurt 1984. Band IV, Seite 273f
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Beten hilft nicht automatisch. Es erspart uns nicht, selbst etwas zu tun (…).
Beten kann uns aber auch, so meine Überzeugung und Erfahrung, mit der überschwänglichen Kraft Gottes in Berührung bringen. Beten kann diese Kraft, die nicht von uns kommt
(vgl. 2 Kor 4,7), in uns entbinden, so dass sie uns jetzt zur Verfügung steht.
Wunibald Müller in: „Anzeiger für die Seelsorge“ (Verlag Herder, Freiburg Ausgabe 9/2021)
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Jeden Tag
ein kleines Stückchen
WORT
in sich aufnehmen
verkosten
zum Klingen bringen
austeilen an die Hungernden
den Seelengrund verwandeln lassen
Jeden Tag
ein kleines Stückchen
WORT
verinnerlichen
genießen
Mensch werden lassen
zur Heilung der Wunden
zum täglichen Neubeginn
Jeden Tag
ein kleines Stückchen
WORT
ins Herz fallen lassen
liebevoll umfangen
das Göttliche entdecken
sich an der Quelle stärken
die Ewigkeit ins Heute hineinholen
Ute Weiner, in: Licht. Die Salesianische
Zeitschrift, Juli/August 2019